Einsatz lufthärtender Chromstähle zur Herstellung höchstfester dünnwandiger Blechformteile
E-Mail: | blechumformung@ifum.uni-hannover.de |
Jahr: | 2017 |
Förderung: | Europäische Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung e.V. (EFB) Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) - Fördernummer 19412N |
Zur Weiterentwicklung des Leichtbaus im Automotive-Sektor werden Strukturbauteile mit höchster Festigkeit und hinreichender Dehnbarkeit gefordert. Die Einsatzmöglichkeiten von des etablierten Vergütungsstahls 22MnB5 werden anwendungsseitig durch die geringe Dehnbarkeit im gehärteten Zustand begrenzt. Um das Deformationsverhalten und die Crashperformance der Karosseriestruktur zu steigern, wird daher in Teilbereichen von 22MnB5-Bauteilen die Martensitbildung gezielt unterdrückt. Die lokale Steigerung des Dehnungsvermögens geht dabei zu Lasten der Festigkeit und stellt somit nur einen Kompromiss dar. Zur weiteren Verbesserung der Leichtbaugüte von Fahrzeugkarosserien unter Beibehaltung oder Steigerung der Crashperformance sind Werkstoffalternativen gefragt, die sowohl eine sehr hohe Festigkeit als auch ein hinreichendes Dehnungsvermögen aufweisen. Die Zielsetzung des Projektes ist daher die ganzheitliche Betrachtung der Herstellung ultrahöchstfester dünnwandiger Blechformteile aus kohlenstoffmartensitischen Chromstählen. Das Leichtbaupotential dieses Werkstoffes wird anhand von mechanischen Prüfungen hinsichtlich der Crasheigenschaften, in Abhängigkeit der Wärmebehandlungsparameter ermittelt. Durch den Anlassprozess können unerwünschte Formabweichungen auftreten, die anhand von Bauteilen unterschiedlicher Blechdicken, Legierungen und Anlassparametern untersucht werden. Weitere Untersuchungspunkte sind das Korrosionsverhalten sowie die Eignung für den Hartbeschnitt. Die Möglichkeit zum Hartbeschnitt und damit der Verzicht auf aufwendige Laserschneidtechnik würde die Kosten für die Herstellung dünnwandiger höchstfester Bauteile deutlich senken.